Unternehmerfrühstück am 15.02.2017 in Grefrath
Foto: privat
Grefrath: Unternehmer treffen sich zum Netzwerken (RP Online 16.02.2017)
Grefrath. Kreismittelstandsvereinigung und Grefrather CDU hatten Unternehmer erstmals zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen. (Von Willi Schöfer)
„Es war mir in den vergangenen Jahren in Grefrath zu ruhig, jeder hat für sich alleine gekämpft, das muss besser werden“, sagte gestern Morgen Helmut Thönes, Vorstand der Volksbank Kempen-Grefrath. Er wurde kürzlich zum Geschäftsführer der neuformierten Werbegemeinschaft „Grefrath InTakt“ gewählt. Der Banker war mittendrin, als die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der Kreis-CDU erstmals im von Markus Funken geführten Lenkeshof zu einem Grefrather Unternehmerfrühstück eingeladen hatte.
Zur Premiere kamen aus Grefrath, Oedt und Vinkrath mehr als 30 Vertreter von Unternehmen, darunter Maschinenbauer, Einzelhändler, Schreiner, Garten- und Landschaftsgestalter. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, sagte MIT-Kreisvorsitzender Maik Giesen. Zum Einstieg sprach die Steuerberaterin Heike Werner über die Neuerungen bei der Digitalisierung von kaufmännischen Geschäftsabläufen.
Dabei und danach wurde lecker gefrühstückt und der Kontakt zum Nebenmann oder zur Nebenfrau gesucht. Visitenkarten wurden ausgetauscht. „Uns hat vor allem Thema der Steuerberaterin interessiert“, sagte Friseurmeisterin Ayse Berdibey, die ihren Salon an der Hohe Straße in Grefrath hat. Fast nebenan verkauft Barbara Schoenmackers hochwertige Uhren und edlen Schmuck, sie ergänzt: „Wir sind zwar Nachbarn, aber haben sonst kaum Zeit, ins Gespräch zu kommen.“ So sahen dies auch andere wie Dr. Klaus Weirich, der vor etwa vier Jahren die Berufskleiderfabrik von Hugo Josten an der Lobbericher Straße übernommen hatte. „Ich komme selbst aus Düsseldorf, möchte mehr mit den hiesigen Unternehmern ins Gespräch kommen, denn es ist unser aller Interesse, dass Grefrath vorankommt“, erklärte er.
Ähnlich äußerte sich Grefraths CDU-Vorsitzender Dietmar Maus. Nach seiner Auffassung müsse von der Gemeindeverwaltung viel mehr getan werden: „Einige der Vertreter der lokalen Unternehmerschaft fühlen sich vernachlässigt und wünschen sich schon in der Verwaltung einen kompetenten Ansprechpartner.“ Als die Grefrather CDU im vergangenen Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feierte, hatte Parteichef Maus schon den Wunsch geäußert, über die Gründung eines MIT-Ortsvereins Grefrath nachzudenken. Maus sagte gestern: „Die gute Resonanz zeigt, dass es dafür einen Bedarf gibt.“ Dennoch wollen er und Maik Giesen nichts übers Knie brechen. So soll es in diesem Jahr noch zwei solcher Veranstaltungen geben, die nächste wohl im Sommer.
Man brauche dringend eine Ansprechperson bei der Verwaltung, so Maus. Von der Verwaltung war zum Frühstück aber bewusst niemand eingeladen worden. Helmut Thoenes dachte ähnlich und fügte hinzu: „Durch einen Verbund kann sich Grefrath viel besser positionieren, hier ist in der Vergangenheit wertvolle Zeit vertan worden.“ Auch könne man künftig vielleicht gezielter etwas unternehmen, um den Mangel an Ausbildungsplätzen und Nachwuchs zu reduzieren.
Nach etwa eineinhalb Stunden gingen die Dienstleister, Handwerker und Einzelhändler – vom guten Frühstück gestärkt – wieder an ihre Arbeit. Viele hatten neue Gesprächspartner kennen gelernt.
Quelle: RP 16.02.2017